1997: Lebenswege (ZDF, 42 Minuten)
1997: Side by Side (ZDF, Discovery, 50 Minuten)

Vergleich der Überlebenschancen eines Löwenbabys und eines Antilopenkitzes

Vor die Wahl gestellt, entweder als Antilopenkitz oder als kleiner Löwe, gewissermaßen als “Königskind”, auf die Welt zu kommen, würden wir alle vermutlich den Königsweg ins Leben wählen. Und damit die wesentlich riskantere Option! Der Film beginnt mit der Geburt einer kleinen Schwarzfersenantilope, auch Impala genannt. Die Mutter ist allein, weit und breit keine Deckung im halbmeterhohen Gras. Etwa einen Kilometer entfernt liegt eine Löwin unter einem Busch, bei ihr vier neugeborene blinde und völlig hilflose Junge. Die Geschichte folgt einigen Stationen auf dem Lebensweg dieser Protagonisten und es zeigt sich bald, dass Raubkatzen ein viel gefährlicheres Leben führen als die friedlichen Pflanzenfresser.

Spielendes Junge bei Löwin. Kleine Löwen leben mit wesentlich mehr Risiken als kleine Antilopen – was sich allein schon in der nötigen Geburtenrate ausdrückt: Raubtiere müssen viel mehr Nachwuchs in die Welt setzen als Huftiere damit am Ende wenigstens zwei davon überleben!

Impala mit Kitz. Die Jungen werden abseits der Herde geboren und liegen die erstenTage versteckt allein. Die Mutter bringt sie dann nach und nach immer häufiger zu den anderen Weibchen wo die Kitze sich dann zu „Kindergärten“ zusammenschließen, die von einigen Mütter beaufsichtigt werden. Die Jungen sind bei Geburt viel weiter entwickelt als kleine Katzen.

Ein junger Impalabock wird von einem Revierbock vertrieben. Adulte Männchen verlassen die Herden, die von den Weibchen gebildet werden. In Junggesellenverbänden kämpfen sie sich bin der Hierachie der Böcke empor, bis sie Revierböcke herausfordern können, um ein Territirium zu erobern. Auch Impalas wird nichts geschenkt, aber wenn es regelmäßige Regenfälle gibt – und die Gebiete nicht durch Menschen beansprucht werden – ist das Leben einer Antilope wesentlich weniger gefährlich als das eines Raubtieres.

Lebenswege (ZDF, Discovery 1997, 43 Minuten)

Trailer „Lebenswege“, ZDF 1997. Hier leider ohne Titelgrafik aber mit dem aus heutiger Sicht putzigen Naturzeit-Vorspann. Der Film drückt den Primetime-Anspruch der Naturzeit aus, nicht nur zu unterhalten, sondern auch zu informieren. Die Naturzeit wurde in der Presse durchgehend positiv bewertet und hatte jahrelang trotz relativ undankbarem Sendeplatz überdurchschnittliche Einschaltquoten.

Der Beitrag enthält teilweise durchaus ungewöhnliches Material und ist stark “actiongetrieben”. Möglich wurde dies durch konsequente Nutzung meines Archivs, das sich mittlerweile als Ergebnis mehrerer Drehreisen nach Ostafrika angesammelt hatte. Auch mein alter tele zoo-Beitrag “Impalas” kam hier noch einmal mit Ausschnitten zur Geltung.

Löwe mit Jungem an einer toten Giraffe. Solange die Kleinen unter dem Schutz der Väter sind, sind sie relativ sicher. Die kleinen Löwen gehen durch extrem harte erste Lebensmonate, ihre Verlustraten in dem Alter sind sehr hoch. Viele verhungern wenn es nicht genug Beute gibt, viele werden bei den Umbrüchen durch Reviereroberungen von den neuen Paschas getötet.

Kämpfende Impalaböcke: Impalaböcke müssen sich den Besitz eines Revieres hart erarbeiten und können ein Gebiet selten länger als einige Monate verteidigen. Aber sie haben über die Jahre mehrere Chancen sich wieder „hochzuarbeiten“.