NDR, ARTE, 2014, 43 Min

Rudel im Überlebenskampf

Der Rongai Bach im Masai Mara Schutzgebiet ist ein unscheinbares Gewässer. Mit seinen Nebenbächen formt er ein System flacher Täler, den größten Teil des Jahres liegt er trocken und nur ein paar Tümpel in tieferen Abschnitten bieten noch Wasser. Doch weite Strecken seiner Ufer tragen lockeren Galeriewald der manchmal in dichten Busch übergeht. Ein perfektes Land für Löwen: Die Hänge des weiten Tals bieten gute Aussichtspunkte um Beute aus großer Entfernung zu entdecken, am Bach finden sie Schatten für ihre ausgedehnten Siestas, Deckung bei der Jagd und ideale Verstecke für ihre Jungen. Also eine gute Heimstatt für Mütter und ein Paradies für Jäger, wenn die großen Gnuherden aus der Serengeti durch das Gebiet ziehen. Kein Wunder, dass mehrere Rudel verschiedene Abschnitte des Bachtals als Revier gewählt haben.

Löwin jagt Gnu im Ufergelände des Rongai, Masai Mara. Das unübersichtliche Gelände im Tal bietet den Rudeln gute Jagdmöglichkeiten wenn die Gnuherden aus der Serengeti durch das Gebiet ziehen.

Diese beiden Brüder sind Teil einer Gruppe von 4 Männchen, die ein großes Gebiet mit mehreren Weibchen-Rudeln beanspruchen, unter den Guides bekannt als die „4 Notches“. Sie sind oft getrennt unterwegs, um das Revier auf Eindringlinge zu kontrollieren.

Der Film folgt den Weibchen aus zwei benachbarten Rudeln. Es zeigt sich, dass auch die gefürchteten Jäger große Schwierigkeiten haben, ihre Jungen durchzubringen. Selbst unter den idealen Bedingungen am Rongai ist ihr Nachwuchs stets in Lebensgefahr, wozu nicht nur feindliche Löwen beitragen, sondern auch die lokale Büffelherde. Die massigen Widerkäuer nehmen jede Chance wahr, ihren Todfeinden zu schaden.

Das Tal der Löwen (NDR, ARTE 2014, 43 Minuten)

Trailer „Das Tal der Löwen“, NDR, ARTE 2014, 43 Min

Die Situation ist zudem ungewöhnlich, weil hier mehrere Rudel von einer Koalition aus vier Brüdern kontrolliert werden. Diese Brüder haben schon vor Jahren alle anderen Löwenmännchen der Region verdrängt und deren Reviere übernommen. Als Konsequenz haben sie nun ein weitaus größeres Gebiet zu kontrollieren, als es bei Löwen sonst üblich ist. Dies kann nicht immer gelingen und eines ihrer Weibchen zahlt einen hohen Preis für die Eroberungslust der Paschas: Fremde Löwen dringen ein und ohne Anwesenheit der Revierherrscher verhalten sie sich so, wie es unter Löwenmännchen üblich ist: In einem herrenlosen Gebiet wird der Nachwuchs sofort getötet, um sich selbst möglichst bald fortzupflanzen.

Spielende Junge bei Löwin, Masai Mara. Unter den Jungen und zur Mutter gibt es bei Löwen sehr viel Körperkontakt. Die sozialen Kontakte sind für Löwen lebenslang wichtig.

Die Situation ist zudem ungewöhnlich, weil hier mehrere Rudel von einer Koalition aus vier Brüdern kontrolliert werden. Diese Brüder haben schon vor Jahren alle anderen Löwenmännchen der Region verdrängt und deren Reviere übernommen. Als Konsequenz haben sie nun ein weitaus größeres Gebiet zu kontrollieren, als es bei Löwen sonst üblich ist. Dies kann nicht immer gelingen und eines ihrer Weibchen zahlt einen hohen Preis für die Eroberungslust der Paschas: Fremde Löwen dringen ein und ohne Anwesenheit der Revierherrscher verhalten sie sich so, wie es unter Löwenmännchen üblich ist: In einem herrenlosen Gebiet wird der Nachwuchs sofort getötet, um sich selbst möglichst bald fortzupflanzen.

Mit Chris Stewart als Pilot und Simon Werry an der Cineflex machten wir butterweiche Luftaufnahmen vom Mara Reservat. Für Simon, der schon für diverse BBC und Disney Projekte aus Hubschraubern gedreht hat, gab es doch noch eine Premiere: Zum ersten Mal bekam er eine Gnuherde beim Überqueren des Maraflusses aus der Luft vor die Linse.

Diese Perspektive fehlte mir noch bei all den Gnucrossings, die ich bisher fotografiert oder gedreht hatte.