1996: Die Erben der Saurier (ZDF, 43 Minuten)
1996: Water Wolves (ZDF, 50 Minuten)

Kooperatives Jagen bei Krokodilen, übernommen u.a. von National Geographic USA

Silbermedaille: The New York Film Festival, USA
Merit Award for excellent Footage: Missoula, Montana, USA

Peter Glaub hatte bei den Drehreisen mehr und mehr Appetit auf Afrika entwickelt und verbrachte viele Wochen alleine am Mara Fluss. Dabei gelangen ihm mit einer kleinen Videokamera einige spektakuläre Jagdszenen von Krokodilen, die mich sehr beeindruckten.

In der Redaktion entschieden wir deshalb, weiteres Archivmaterial, das ich inzwischen angehäuft hatte, mit Peters Material zu kombinieren und den nächsten Dreh im Frühjahr 1996 auch für einige Unterwasseraufnahmen an Krokodilen zu nutzen.

Eine typische „Richard Brock-Produktionsweise“, die ich mir von dem BBC Redakteur abgeschaut hatte und schon seit einiger Zeit praktizierte. So war die geschützte und wasserdicht verpackte Minikamera nicht nur für nasse Warzenschweinhöhlen geeignet, sondern auch für Krokodile in trübem Wasser.

Bevor ich nach Nakuru für das nächste richtig durchgeplante Projekt fuhr, machten Peter und ich einen Abstecher nach Mombasa an meine alte Wirkungsstätte “Mamba Village”. Die Schutzhülle musste dabei mehr aushalten als in den Warzenschweinhöhlen – und der Krokodilfilm hatte weitere Schlüsselaufnahmen.

Krokodilangriff auf Zebras. Die schweren Huftiere sind für einzelne Krokodile schwierig zu erlegen. Nur sehr große Krokodilbullen sind dazu imstande. Auch in diesem Fall entkamen die Zebras.

Die Erben der Saurier, ZDF 1996, 43 Minuten

Trailer des Films „Water Wolves“, wie er für den internationalen Markt erstellt wurde. Die entsprechende deutsche Fassung des Trailers für „Die Eben der Saurier“ ist verschollen und liegt nur in einer verstümmelten Version vor.

Große Beutetiere, wie Zebras, werden von Krokodilen oft gemeinsam gejagt. Die Echsen sind also zu wesentlich komplexerem Jagdverhalten fähig, als meist angenommen. Einige Bilder dieses Films schockierten damals einen Teil des Publikums, in den USA hatte der Film dagegen die höchste Einschaltquote aller National Geographic Specials des Jahres. Die eigentliche Aussage, nämlich dass Menschen in den Industrieländern pro Kopf und Jahr oft mehr Blut für ihre Nahrung vergießen (lassen) als Krokodile, ging auf beiden Seiten des großen Teichs glatt unter: Menschen fordern heute weltweit für ihre Nahrung einen höheren Blutzoll als alle tierischen Jäger!