Im Dezember 2016 tauchte zum ersten Mal eine ungewöhnliche Geparden Gruppe im kenianischen Masai Mara Reservat auf: Fünf junge Männchen, eine noch nie gesehene Konstellation. Kaum jemand erwartete, dass diese Gruppe stabil bleiben würde, denn es gibt gute Gründe für die bisher beobachtete maximale Anzahl von drei Männchen in einer Koalition.  Doch im Frühsommer 2017, als ich sie zum ersten Mal sah, waren sie noch immer zusammen. Das ist bemerkenswert, weil es nicht mehr als drei starke Kater braucht, um große Beutetiere wie ausgewachsene Gnus oder Zebras zu reißen. Normalerweise werden von den Männchen, die sich zu einer Dreiergruppe zusammenfinden, weitere Anschlusssuchende vertrieben: Sie bringen keine Vorteile sondern nur mehr Konkurrenz, wenn es um Weibchen oder Beuteanteile geht.

Die fünf Geparde, NDR 2019, 43 Minuten

The incredible Five, NDR E 2019, 51 Min

Trailer „Die fünf Geparde“ NDR 2019

Es wird nicht verwundern, dass auch ich zu den mittlerweile diversen Kameraleuten stieß, die dieser Gruppe nachstellen. Die Fünf bieten nun einmal eine visuell ungemein reizvolle Thematik und ihre Jagden auf große Beutetiere sind spektakulär. Sie bilden noch immer eine stabile Koalition und es wird sehr interessant sein, die soziobiologischen Analysen zu dieser Konstellation abzuwarten. Der Film kann dazu natürlich noch keine abschließenden Aussagen machen, aber nett anzuschauen ist er allemal. Auch wenn die minutenlangen Kämpfe mit Gnus oder Leierantilopenbullen durchaus schon schaurig sind.

Die große Koalition bei der Arbeit. Solche Angriffe sind aber auch drei starken Gepard Katern möglich – fünf sind dafür nicht nötig! (Foto: Antony Tira)

Streit um ein Weibchen. Die soziobiologischen Konsequenzen der großen Koalition sind längst nicht klar, denn die Konkurrenz in der Gruppe ist wesentlich größer, und die individuellen Fortpflanzungserfolge sind tendenziell eher geringer (Foto: Antony Tira)