NDR, ARTE, 2019, 43 Min

Servale – Leben im Verborgenen

Servale führen ein unscheinbares Dasein in den afrikanischen Grasländern. Obwohl die meisten nicht besonders scheu sind, gehört schon eine gehörige Portion Glück dazu, überhaupt einmal einen Serval im hohen Gras zu entdecken! Deshalb gibt es auch nur wenige längere Filme über sie. 2016 zeigte mir Anthony Tira vom Matira Camp ein Weibchen mit zwei Halbwüchsigen. Das Besondere dabei: Dieses Weibchen hatte hier zum zweiten Mal nacheinandcer ihre Jungen und es gab eine gewisse Chance, dass sie auch im nächsten Jahr hier wieder Nachwuchs aufziehen würde. Diese Aussicht genügte, um auch die Doclights Producer in Hamburg zu überzeugen: Wenige Monate später war ich wieder in Kenia, mit neuer Ausrüstung und neuem Auftrag.

Mama Mzuri: „Die gute Mutter“, die zweimal in der gleichen Gegend Junge aufzog und damit das ganze Projekt ins Rollen brachte.

Es zeigte sich dann allerdings beim Drehbeginn ein gutes halbes Jahr später, dass eben doch kein Jahr wie das andere ist: Während ich im September 2016 in wenigen Stunden Dutzende von Beutesprüngen auf Mäuse und Grasratten fotografierte, gab es im Juni 2017 so gut wie keine Nager – und das sollte über alle drei Drehzeiten so bleiben. Daraus ergab sich dann leider auch, dass kaum ein Weibchen Junge aufzog und es äußerst mühsam wurde, ohne den “Treffpunkt” eines Lairs, überhaupt regelmäßig Servale zu finden.

Mama Mzuri bei der Mäusejagd, 2016 Masai Mara, Kenia

Servale – Afrikas unbekannte Katzen (NDR, ARTE 2019, 43 Minuten)

Trailer „Servale – Afrikas unbekannte Katzen“, NDR, ARTE 2019, 42 Min

Ich hatte zum ersten Mal bei einem Filmprojekt nun einen Fahrer und konnte mich ganz auf die Kameraarbeit konzentrieren. Anthony und Jonathan Tira kennen das Gebiet zudem hervorragend, und selbst die anderen Mitarbeiter vom Matira Camp machten sich immer wieder mal auf die Suche, um uns Servalsichtungen zu geben. So gelang es dann doch noch in geduldiger Kleinarbeit zu dokumentieren, wie die schlanken, hochbeinigen Katzen durch diese harten Monate kamen. Ohne ihre Standardnahrung, eben die Nager, mussten sie auf Insekten und den gelegentlichen Vogel ausweichen. Es wurde somit ein anderer Film als ich ihn  geplant hatte, aber er zeigt dadurch vielleicht sogar noch eindrücklicher, wie diese kleinen Überlebenskünstler sich durchschlagen.

Serval mit gefangener Grasratte. Nagetiere stellen den weitaus größten Teil der Beutetiere von Servalen. In den Drehmonaten waren Mäuse und Grasratten leider sehr rar, so dass nur sehr wenige Weibchen Junge aufzogen.