1997: Nakuru: Schatten über Eden (ZDF, 42 Minuten)
1997: Nakuru: Hoffnung für Eden? (ZDF, 42 Minuten)
1997 Nakuru – An Island in Africa (ZDF, Discovery, 53 Minuten)
Das Austrocknen des berühmten Flamingosees in Kenia und die Auswirkungen auf das Ökosystem, Diskussion allgemeiner Fragen zu kleinen Schutzgebieten
Best of Category (Environmental Issues), Missoula, Montana, USA
Best of Category (Best long television program), Missoula, Montana, USA
Best Conservation Message, Missoula, Montana, USA
Merit Award for Script, Missoula, Montana, USA
Merit Award for Presentation of Ecosystem Relationships, Missoula, Montana, USA
Best Film on Conservation of Wetlands: Bangalore, Indien
Beste Regie: EKO Filmfestival Tschechei
Bronze Certificate: Prix Leonardo, Italien
Bruno H. Schubert Preis: Frankfurt
Im Frühjahr 1996 war der Nakuru See fast völlig ausgetrocknet. Das hatte wenig mit ausbleibenden Regenfällen zu tun. Ringsum hat die Landnutzung die Ökologie des Grabenbruchtals massiv verändert: Abholzungen im großen Stil, eine unbedachte Feldwirstschaft mit enormen Erosionsschäden und eine anschwellende Masse an Siedlern auf jedem halbwegs fruchtbaren Fleck veränderten die Hydrologie der Grabenseen.
Nakuru – Schatten über Eden ZDF 1997, 43 Min
„NAKURU – An Island in Africa“ ZDF 1997, 53 Minuten
Trailer des Films „Nakuru – An Island in Africa“, ZDF 1997. Die Originalkopien des deutschen Zweiteilers sind leider nicht mehr im ZDF Archiv, so dass ich hier auf die internationale Version verweise. Die Qualität der alten 16mm Filme (gedreht 1996) lässt heute, im HD und 4K Zeitalter natürlich zu wünschen übrig, zumal es seinerzeit unüblich (weil teuer) war, Filmbilder generell zu stabilisieren. Bei Drehs mit extremen Teleobjektiven und mit Stativmontage auf einem Geländewagen wackelt es da schon mal gehörig – was damals übrigens kaum jemand störte, weil alle Dokus leicht wacklig waren. Ich habe deshalb die alten Filme generell umformatiert, so dass sie auf den heutigen HD Geräten eben auch kleiner dargestellt werden (60%).
Eigentlich hatte ich “nur” vorgehabt, die komplexen ökologischen Wechselwirkungen unter den Großtieren des Parks aufzugreifen. Der Nakuru Nationalpark ist mit rund 200 Quadratkilometern einer der kleinen afrikanischen Parks und deshalb kann es keine wirklich natürlichen Nahrungsketten zwischen gesunden Populationen geben, wie es beispielhaft in der Serengeti oder in Masai Mara noch funktioniert. Also mehr als genug Problemfälle für einen Film.
Das Austrocknen gab der Geschichte aber eine dramatische, zusätzliche Ebene, was letztlich dazu führte, dass wir aus dem Material zwei Filme produzierten. Der erste Teil endet mit der Austrocknung des Sees. Ich gab mir Mühe, viel interessantes Tierverhalten einzubauen um die Schönheit und Bedeutung des kleinen Wunderparks gebührend zur Geltung zu bringen. Der Nakuru Nationalpark galt seinerzeit als das ornithologische Weltwunder schlechthin! Wobei ich nicht nur die Vogelwelt im Auge hatte: Im ersten Teil ist ein spektakulärer Nashornkampf zu sehen, wie ich ihn bisher noch in keinem anderen Film erlebt habe. In vielen Beispielen mit Säugetieren wird erläutert, warum kleine Parks schnell an ökologische Grenzen stoßen und nicht sich selbst überlassen werden können. Es gab also viel Interessantes zu sehen und zu erfahren. Aber viele Zuschauer schienen an der Realität gar nicht so sehr interessiert. Die kann manchmal schwer erträglich sein und ging vielen offensichtlich so nahe, dass sie den zweiten Teil schon nicht mehr sehen wollten. Unter der Rubrik zu meine frühen 16mm Werken sind mehrere Ausschnitte aus diesem Film aufgeführt und sie berühren mich noch immer.
Nakuru – Hoffnung für Eden? ZDF 1997, 43 Min
Teaser des zweiten Teils des Nakuru Zweiteilers: „Nakuru – Hoffnung für Eden?“ ZDF 1997, 43 Min
Teaser des zweiten Teils in der ursprünglichen Fassung: „Nakuru – Hoffnung für Eden?“.
Der zweite Teil zeigt vor allem die Bemühungen von lokalen Wissenschaftlern und Naturschützern, den See zu erforschen und die ökologischen Probleme des kleinen Schutzgebietes zu beherrschen so gut es geht. Der düsteren Perspektive des ersten Teils sollte damit eine hellerer Ausblick gegeben werden, um die Gesamtaussage nicht zu depressiv wirken zu lassen.